Ausgabe 45 - März 2011

- 5 - Wilhelm-Park aufgebaut. Es wird also damals bereits hier ein Sport- platz entstanden sein. Auf dem Fo- to muss auch der spätere langjähri- ge Grönländer St. Martin, Jakob Pempelfort, abgebildet sein. Man- fred Platz und ich konnten ihn je- doch nicht genau identifizieren. Pempelfort, der uns Kinder bei sei- nen dilettantischen Ansprachen als Heiliger Mann immer zum Lachen brachte, war Analphabet. Hilfe bei schriftlichen Angelegenheiten suchte und fand er immer bei sei- nem Sportsfreund Hubert Platz. Direkt nach dem Krieg wurde dann aber in Eigenregie die ehemalige Kiesgrube von Plum auf der Otto- straße mit Bauschutt aufgefüllt. In dem Bereich, wo heute die Krüse- mannstraße verläuft, entstand so der Sportplatz des Fußballvereins Rasensport. Das zum Bau benötigte Wasser lieferte das benachbarte Kleingartengelände. Von der Bau- phase haben wir leider kein Foto gefunden. Manfred Platz selbst spielte bis zur A-Jugend bei Ra- sensport, dann wurde er Schieds- richter. Diese Funktion übte er 35 Jahre lang aus und pfiff bis zur Landesliga. Außerdem war er 8 Jahre lang Mitglied der Jugend- spruchkammer, einer Sportgerichts- Institution. Auch sein älterer Bru- der Heinz, der bereits mit 58 Jahren verstarb, war dem Verein für Ra- sensport bis in seine späteren Jahre aktiv verbunden. Auf dem Auf- stiegsfoto von 1965 sieht man ihn in der hinteren Reihe rechts. Da spielte der Verein bereits wie heute im Kaiser-Wilhelm-Park. Man kann beim VFR Krefeld aus frühe- ren Jahren also mit Fug und Recht von einer „Platz-Dynastie“ spre- chen. Umjubeltes Eismärchen von Richard Strautmann An den zwei Wochenenden vor Weihnachten wurde in der Rhein- landhalle das Eismärchen „In 80 Tagen um die Welt“ aufgeführt. Eine Reihe von Grönländern - dar- unter der Hauptdarsteller Matthias Hechler und der Schreiber dieses Artikels, waren unter den insge- samt 180 Läufern des Eissport- Vereins. Als sich wenige Tage vor der Pre- miere die ursprünglich vorgesehene Hauptdarstellerin verletzte, war gu- ter Rat teuer. Doch Meisterschafts- läufer Matthias Hechler konnte ein- springen und zeigte nach gerade einmal drei Tagen Übungszeit eine hervorragende Leistung, seine Sprünge und Pirouetten rissen das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Das Eismärchen zeigte für die Zu- schauer eine fantastische Reise um die Welt: England, Russland, Chi- na, Indien, Amerika, Grönland. Die farbenfrohen Kulissen und Kostü- me waren mit vielen kleinen De- tails ausgestattet; allein 580 Kostü- me wurden für die Aufführungen angefertigt, 72 verschiedene Mu- sikstücke untermalten die verschie- denen Darbietungen und Hand- lungsorte. Die Handlung ist, kurz gefasst, folgende: Der Engländer Phileas Fogg wettet 1888 in seinem Klub in London, dass es ihm ge- lingt, in 80 Tagen um die Welt zu reisen. Er schafft es, aber natürlich nur nach vielen Abenteuern, und er kommt auch erst in letzter Minute an. Die Inszenierung des Romans „In 80 Tagen um die Welt“ auf Eis war sicherlich kein leichtes Unter- fangen, doch haben sich die Die Rasensport-Reserve im Aufstiegsjahr 1965 (hintere Reihe rechts: Heinz Platz)

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