Ausgabe 59 - Frühjahr 2018

10 Idee waren wir alle begeistert. Deutschland bräuchte keine stin- kenden Verbrennungsöfen für den Abfall mehr und Diesel könnten mit Einhorn-Hilfe sauber weiterdie- seln. Einhörner für alle und schon sind die Umweltprobleme gelöst. Marc meinte, er würde dann erster Einhorn Minister werden. Schöne Vorstellungen, aber bei Mallewupp muss weiter der Stall ausgemistet werden, da die Einhörner bisher noch nicht geholfen haben. Also auch hier kein Fahndungserfolg. Flugs ging es zu den Pappköppen, vielleicht haben die ja eine Einhorn Marionette, die man befragen kann. Eine solche Marionette schien es aber noch nie gegeben zu haben. Gott sei Dank war Mathes da, der uns ausnahmsweise mal in hoch- deutsch aufgeklärt hat, weil unser Krefeldisch einfach schlecht ist und Einhorn- sucher immer unterstützt werden. (Hof- fentlich liest Manfred Coe- len das jetzt nicht und kriegt Herz- klabaster, wenn Mathes hochdeutsch spricht. Mir war bisher un- bekannt, das er das überhaupt kann.) Mathes erklärte, das wir das alles missverstanden hätten. „ Einhörner zeigen sich nur phantasiebegabten Menschen mit reinem Herzen und großer Neugier. Für alle anderen sind sie unsichtbar, aber verstecken sich nicht. Darum können meist junge Menschen sie auch besser er- blicken. Die Grönländer Einhörner wären eine alte endemische Art (nur isoliert hier vorkommend). Das grüne Horn sollte uns doch nicht verwundern, denn welche Farbe hatte doch letztlich noch der kleine Ziegenbartfortsatz des Kar- nevalsprinzen aus Grönland? Grön natürlich“. Das war nicht mehr zu wiederle- gen. Zum Schluss gab er uns noch eine Zeich- nung vom Eckgesicht mit. Wenn man dieses findet, hat man den Ruheplatz der Einhörner Grönlands entdeckt. In den Bü- schen und Sträuchern der Umge- bung sollte eines zu finden sein. Kennt Ihr das Eckgesicht? Mir sagt die Skizze nichts und Mathes hat nur noch vielsagend geschmunzelt. Bitte meldet euch, wenn Ihr ein klei- nes dunkles Einhorn findet unter der Telefonnummer 774707 hier in Grönland. Bringt das Einhorn zum Beweis mit. Wir müssen es aber spä- ter wieder auswildern! Als Beloh- nung winkt ein Skateboard. (DS) Grönländer Dönekes Die Katze im Korb Nach einem langen Arbeitsleben setzten sich Marie-Louise mit ih- rem Mann zur Ruhe. Sie zogen in ein schönes neues Haus und nah- men auch Ihre geliebte Katze mit. Die schätzte aber die Gefahr des ge- ringeren Autoverkehrs in der neuen Umgebung falsch ein und ver- brauchte zu viele Ihrer neun Leben. Bei der Beerdigung im Garten wurde Rotz und Wasser geheult über den Verlust des Hausgefähr- ten. Am nächsten Tag musste Marie- Louise aushilfsweise noch einmal wie immer alle paar Wochen an Ih- ren alten Arbeitsplatz hinter die Theke zurück. Dort stand sie dann mit ganz rot verquollenen Augen. Eine Mutter betrat zum Einkaufen mit Ihrer kleinen Tochter den La- den. Die kleine konnte nicht den Blick von Marie-Louise rotgewein- ten Augen lassen und fragte: “Hast Du viel geweint? Warum bist Du so traurig?“ Da erzählte Marie -Louis was geschehen war und die kleine Zuhörerin wurde ganz still. Später am Tag kam sie noch einmal zurück und brachte ihre kleine Stoffkatze vorbei, damit Marie- Louise nicht mehr so traurig sein musste. Wer kennt das Eckgesicht?

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