Ausgabe 55 - Frühjahr 2016
16 meinden werden eine andere Struktur haben, Priester – unabhängiger sein. Menschen vor Ort werden die Ge- meinden tragen. Und wir müssen jetzt diese Zukunft mit – denken, uns auf die neue Situation vorbereiten. Grönland: Zurück zur Lage vor Ort. Wie sieht das Zusammenwachsen der drei Gemeinden zur Pfarre aus? Obst: Da geschieht einiges. Wir haben eine Kooperation der MessdienerIn- nen von St. Elisabeth und St. Anna, ganz wichtig für die Zukunft. Und die große Gruppe der MessdienerInnen von Thomas Morus wollen wir mit ins Boot holen. Es wird gemeinsame Termine für die Feier der Erstkom- munion geben, so dass Eltern sich aussuchen können, wo ihre Kinder die Erstkommunion empfangen. Lektoren und Kommunionhelfer aus allen drei Gemeinden werden bald ein Treffen haben und über eine Teambildung nachdenken. Ich halte es für gut, dass jeder Lektor/jede Lektorin sich aussu- chen kann, in welcher Gemeinde er/sie Dienst tut. Das Osterfest wird in diesem Jahr in allen drei Gemeinden gefeiert. Aber das Gemeindefest in Thomas Morus wird das Pfarrfest aller Gemeinden. Es gibt die „Grill- messe“ in St. Elisabeth für alle drei Gemeinden. Und – im Sinne des oben Gesagten – der Pfarreirat arbeitet mit den drei Gemeinderäten zusammen, um durch gemeinsame Aktionen die Menschen zusammenzubringen. Grönland: Die Menschen zusammen- bringen, auch ein gutes persönliches Motto von Pfarrer Obst? Obst: Sicherlich. In einigen Jahren wird es ein lebendiges Miteinander der drei Gemeinden geben. Auch wenn wir uns jetzt noch an einigen Stellen „zusammenraufen“ müssen. Übrigens: Das Motto meiner Primiz hieß „Gott ist die Liebe“. Gar nicht so weit entfernt von dem Motto, das Sie eben formuliert haben. Grönland: Lassen Sie uns noch einen Blick auf den Menschen Thorsten Obst werfen. Werdegang, Hobbys etc. Obst: Tu ich gerne. Geboren am 27. 11. 1971 in Mönchengladbach (An- merkung der Redaktion: Geburtsda- tum und Abkürzung des Vornamens auf dem Nummernschild des Klein- wagens, mit dem Thorsten Obst in gewohnter „zügiger“ Geschwindigkeit vorgefahren kam. Hat man bei `nem Priester auch nicht alle Tage!!!). Stu- dium in Bonn und Freiburg, den Dok- tor habe ich gemacht, weil ich mir damals noch nicht vorstellen konnte, Priester zu werden. Grönland: Geburtsjahr 1971? Dann sind Sie ja wirklich ein Nesthäkchen unter den katholischen Priestern? Obst: Ja, ich bin in Krefeld der einzi- ge unter 50 Jahren, der für eine Pfarr- gemeinde verantwortlich ist. Ich bin aber ein Nesthäkchen mit Lebenser- fahrung. Weil mein Vater krank wur- de, habe ich von 2001 bis 2008 die Bäckerei meiner Eltern in Möncheng- ladbach zusammen mit meinem Bru- der geführt. Dann habe ich aber den Entschluss gefasst, was ganz anderes auf die Beine zu stellen, eben Priester zu werden. Erste Station: Kaplan in Hüls. Grönland: ENTLARVT. Ihre Über- nahme der Pfarrstelle hier bei uns ist eine feindliche Übernahme der BREETLOOK – Fraktion. Obst: (lacht). Nein, wir sind schon eine eigenständige Krefelder Gemein- de. Aber nicht vergessen: Wir sind mit den Hülsern in einer Gemein- schaft der Gemeinden zusammenge- schlossen. Und auch hier muss man Kooperation üben und praktizieren. Grönland: Zurück zum Privatmann Thorsten Obst mit Wurzeln in Mön- chengladbach. Ein Satz zur Borussia? Obst: Na klar. Tut mir leid, BVB – Fans, aber es gibt nur eine Borussia. Und die ist schwarz -weiß-grün. Grönland: Trifft man Pfarrer Obst auch im Borussia – Stadion? Obst: Ja, sicher, ich bin nicht ganz so bekloppt wie mein Bruder, was die Mannschaft mit der Raute angeht, aber ich bin ab und zu schon im Nordpark. Grönland: Und Sie hören lieber Rockmusik als Klassik? Obst: Ja, abends vor dem Einschlafen gibt es was auf die Ohren. Rock eben. Lieblingsgruppe Pearl Jam. Aber mit Kopfhörer. Grönland: „Keep on rocking“ wäre jetzt ein etwas vermessener letzter Satz. Aber viel Geduld in Ihrer Auf- gabe, die Menschen – auch im Grön- land – zu erreichen und die Gemein- den zusammenzuführen: das wün- schen wir Ihnen. Vielen Dank für das Interview. Pfarrer Dr. Thorsten Obst
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