Ausgabe 48 - Oktober 2012
- 7 - Traditionslokal Westend – hoffentlich bald ein Neustart von Theo Rütten Das Traditionslokal „Westend“ schloss Ende August vorläufig die Pforten oder besser den Zapfhahn. Anneliese Jöris- sen, Jahrgang 1928, hatte zuletzt ihrer Nichte Michaela die Kommandogewalt über Küche und Kneipe übertragen. Ein richtiger Neustart des Traditionslokals – und des Hotels Jörissen – ist aber nur von einem neuen Besitzer zu schaffen. Und so geht eine fast 100 jährige Tradi- tion - hoffentlich nur vorläufig - zu En- de. Das „Vergnügungslokal Westend“ bil- dete mit anderen Lokalitäten wie dem Herstattshof - heute Lukullus - schon um 1920 ein Naherholungsziel für die Krefelder aus der Innenstadt, die vor allem am Sonntag hier gerne hinfuhren, tranken, lachten und tanzten. Im Westend feierte das ganze Viertel 1954 den Fußball–Weltmeistertitel für Deutschland: Man hatte einen Fernse- her geliehen. Und Rentner freuten sich in den 50er Jahren über das Rentnerge- deck für 25 Pfennig. Das „Gedeck“ bestand übrigens aus einem Pils (oder Alt) und einem Korn. Zum Speisere- staurant wurde das Westend dann in den 60er Jahren. Wie gut die Küche war, zeigte sich unter anderem daran, dass fast jeden Sonntag Pastor Zorn mit seiner Mutter dort zu Gast war. Der Bezirk ist den Eheleuten Jörissen – dem verstorbenen Gerhard Jörissen und seiner Frau Anneliese – zu großem Dank verpflichtet. Ein Bezirk braucht Wirtsleute wie die Jörissens und Gast- stätten wie das Westend, die Orte der Kommunikation, des Feierns und auch der Traditionsbewahrung sind. Wir von der Grönland–Redaktion sind wirklich nicht spießig und lieben die griechische (Lukullus), italienische (Schrörshof) und portugiesische Küche (Coimbra) im Bezirk. Hinzu kommt ja an Holthausens Kull ein nettes Restau- rant. Wir brauchen aber auch eine Gast- stätte mit Tradition, in der man sein Bier trinken kann und in der traditio- nelle Küche angeboten wird. Es wäre schön, wenn sich ein Investor für das Westend und für das Hotel Jö- rissen fände, der die 100-jährige Tradi- tion dieses Hauses fortsetzen würde. Dann könnte man auch weiter Witze wie diesen erzählen: Kommen Olaf Thon, Pierre Littbarski und Philipp Lahm ins Westend. Philipp Lahm sagt: „Drei Kurze“. Anneliese Jörissen ant- wortet: „Das sehe ich. Und was wollt ihr trinken?“ BV Grönland in eigener Sache : Bewohner unseres Bezirks rufen uns an, mailen oder kommen zur öffentli- chen Vorstandssitzung, wenn sie sich über etwas im Grönland ärgern und das ist wichtig! Oft geht es dabei um Ge- fahren durch den Verkehr wie Raser in Tempo-30-Zonen, fehlende Verkehrs- beruhigung, kaputte Straßen, überfüll- te / fehlende öffentliche Müllbehälter, Verschmutzung von Straßen, Grünanla- gen, Spielplätzen, „Hundedriet“ usw. Dann schauen wir oder der/diejenige, der/die in der Nähe wohnt, uns die Sa- che selbst an, nehmen evtl. noch einmal Rücksprache mit den Bürgern, die et- was abstellen oder verbessern möchten, und wenden uns dann an die zuständi- gen Ämter bei der Stadt oder die Be- zirksvertretung. Wir bitten um Bege- hungen, Verkehrsschauen oder machen Vorschläge zur Abhilfe usw. Was wir nicht machen: Nach der Be- schwerde eines Bürgers oder aus eige- ner Initiative Anzeige z. B. beim Ord- nungsamt erstatten, ohne vorher mit dem Beschuldigten (wenn er bekannt ist) gesprochen zu haben! Sollte je- mand also „aus heiterem Himmel“ we- gen abgestellter Autos, Verschmutzun- gen, Lärm usw. angezeigt werden, so war das nicht der Bürgerverein Grön- land. ( bri ) Nichte Michaela Zimmermann und ihre Helfer Schrörshof seit 1926 St. Töniser Str. 251 Krefeld Grönländer Gerüchteküche Entgegen allen kursierenden Gerüchten steht der „Schrörshof“ weder zum jetzigen Zeitpunkt noch in Zukunft zum Verkauf. Ab März 2013 wird der „Schrörshof“ allerdings nicht mehr durch den jetzigen Pächter, sondern durch einen Neupächter be- trieben. Angelika Mieducki
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