Ausgabe 48 - Oktober 2012

- 1 - Mitteilungsblatt Bürgerverein Grönland 1952 e.V. Ausgabe Nr. 48 / Herbst 2012 (www.buergerverein-groenland.de) 60 Jahre Bürgerverein Grönland von Theo Rütten Es war im Mai 1952. Da trafen sich 43 Grönländer Bürger in der alten Schule, die heute die Kita Peter- Lauten-Straße beherbergt. Und es wurde der Bürgerverein Grönland aus der Taufe gehoben. Übrigens nicht ohne eine intensive Diskussion: Das St. Martins-Komitee wollte ur- sprünglich die Funktion des Bürgervereins übernehmen. Dagegen waren aber die Grönländer Geschäftsleute und die zwei ansässigen Vereine, nämlich der Gesangver- ein West und der damals im Grönland Fußball spielen- de Club Rasensport Krefeld. So kam es zu einem unab- hängigen Bürgerverein und Vorsitzender wurde die „Vaterfigur des Krefelder Westens“, Hans Stienen. Das Zitat stammt vom ehemaligen Krefelder Oberbürger- meister Pützhofen, der 1996 Hans Stienen das Stadtsie- gel der Stadt Krefeld überreichte. Der Bürgerverein selbst hat übrigens seinen Gründungsvater dadurch ge- ehrt, dass er der Verwaltung der Stadt vorschlug, eine Straße nach Hans Stienen zu benennen. So geschah es dann auch und im Neubaugebiet nördlich der Süchtel- ner Straße gibt es einen „Hans-Stienen-Weg.“ Dass der emsige Hans auch noch den Karnevalsverein Grün- Weiß Grönland 1957 mit aus der Taufe hob, macht deutlich, wie wichtig er für das Leben im Krefelder Westen war. Wie sah die Arbeit des Bürgervereins damals aus? Ei- gentlich nicht viel anders als heute. Altenfahrten, Bür- gerfeste, der Martinszug, Glückwünsche für ältere Mit- bürger zu runden Geburtstagen und nicht zuletzt Vertre- tung der Interessen der Bürger im Bezirk bestimmten die Tätigkeit des BV–Vorstandes. Nur bestand die Lob- by-Arbeit damals zum Beispiel darin, für eine Heizung in der Schule Peter- Lauten-Straße zu sorgen und die Altenfahrten wurden veranstaltet, weil es vor allem für die vielen Kriegerwit- wen das einzige Mal im Jahr war, dass sie das Viertel Grönland verließen. Denn ein Reiche-Leute-Viertel war Grönland nie. Aber es war damals ein „Viertel“. Mit zahl- reichen Kneipen, vielen Geschäften und rührigen Vereinen. Mit einem gewissen Be- wusstsein dafür, dass man zusammengehör- te als „Grönländer“. Übrigens nicht, weil es hier so grün war. Man war ein JWD-Viertel, janz weit draußen, von der Stadtmitte aus gesehen. So weit weg von der Stadtmitte wie Grönland von der Mitte Europas. Daher der Name! Für die Kre- felder aus der Innenstadt waren die Lokale Westend, Herstatthof (heute: Lukullus) oder Schroershof am Sonntag Ausflugsziele. Heute ist Grönland ein Teil der Krefelder Weststadt. Demzufolge ist das Bewusstsein, ein eigenes „Viertel“ zu sein, eine eigene Identität zu haben, sicherlich ge- sunken. Genau hier stellt sich aber die Aufgabe für den jetzigen und für zukünftige Vereinsvorstände: Die 60- jährige Tradition des Bürgervereins muss angepasst und fortgesetzt werden. Traditionen müssen erhalten, neue Wege müssen gefunden werden, um die Bürger im Be- zirk zusammenzuführen und Anonymität zu überwin- den. Dazu sei dem jetzigen 11. Vorsitzenden des Vereins und seinen VorstandskollegInnen alles Gute gewünscht! Und ein Glückwunsch zum Jubiläum ausgesprochen! Und wer Heinz-Werner Knoop und seinen Vorstand kennt, weiß genau: Mit 60 Jahren ist der Bürgerverein Grönland noch lange nicht im Ruhestand! Vielleicht ergibt sich nach dem diesjährigen Martinszug auch die Gelegenheit, auf das Jubiläum mit einem Becher Glüh- wein anzustoßen !

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