Ausgabe 47 - März 2012

- 19 - Spaß in der Freizeit mit Pony und Pferden Wir bilden fachgerecht aus. Preiswerte Unterbringung ihres Pferdes Reitstall Günther, Peter-Lauten-Straße 129 47803 Krefeld Telefon 02151—71 23 83 Besichtigung der Brauerei Königshof von Winfried Lange Der AKB (Arbeitskreis Krefelder Bürgervereine) rief, und fast alle Bürgervereine schickten eine Ab- ordnung zur Besichtigung der Kre- felder Brauerei Königshof. Und wer will so etwas schon verpassen, hat sich doch in der Vergangenheit die Brauerei immer großzügig beim Probieren gezeigt! So war es auch diesmal, als Herr Tichelkamp, der Verkaufsleiter, die Gäste bei Freibier und Fingersnacks begrüßte. Er erzählte einige interes- sante Geschichten aus der Entste- hung der Brauerei, die, wie bekannt, aus der ehemaligen Brauerei Rhena- nia hervorging. Die ehemaligen Besitzer wollten die alte Brauerei verkaufen, und so entstand die Idee, es doch einmal selbst zu versuchen. Nur der alte Name Rhenania stand nicht mehr zur Verfügung, da er inzwischen verkauft war. Im ersten Schritt wurde Bier für große Handelsketten gebraut („ Landfürst“ ). Der Preis war nied- rig und brachte die Konkurrenz da- zu, dieses Bier als Billig-Bier („Hartz-4-Bier“) zu verspotten. Nachdem das Bier aber seine Ak- zeptanz am Markt gefunden hatte, erfolgten Erweiterungen. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch daran, dass eines Morgens rie- sige LKW auf der Untergath stan- den, beladen mit langen Zylindern, die wie Raketen aussahen. Um die Kapazitäten zu erweitern, hatte die Brauerei von der in Auflösung be- findlichen Brauerei Berliner Kindl die Silos aufgekauft. Heute sind diese Zylinder (26 Meter hoch) in großen, hohen Stahltürmen von 32 Metern(!) eingebaut. Um weiter auf der Erfolgsschiene zu bleiben, war sich Herr Tichel- kamp bewusst, dass eine Brauerei, wenn sie langfristig Erfolg haben will, sich mit einem eigenständigen Namen, der einen festen, geografi- schen Bezug hat, etablieren muss. So entstand der Name der Brauerei Königshof, der sich eindeutig als Krefelder Bier zuordnen lässt. Hat die Stadt Krefeld doch eine lange Tradition als Heimat diverser Brau- ereien (Tivoli, Rhenania u.a.) . Inzwischen hat die Konkurrenz eine Statusänderung der Marke Königs- hof vom Billigst-Bier, über Billig- Bier auf heute Premium-Bie r akzep- tiert. Eine Frage aus dem Publikum: „Warum ist der Preis immer noch so viel niedriger als der der anderen Premium-Marken?“ Herr Tichel- kamp: „Bei den großen Premium- Marken sind bis zu 2,60-3,00 € Werbung je Kasten enthalten!“ Der Werbeetat einiger großen Marken ist um ein Mehrfaches höher, als der Umsatz der gesamten Brauerei Königshof (Fußball-Bundesliga und Formel 1 lassen grüßen!!!). Auch die Transportkosten spielen eine Rolle bei der Kalkulation, meist ca. 45 Cent je Kasten. Die Brauerei Kö- nigshof hat keinen eigenen großen Fuhrpark, was die Kosten senken hilft. Und dazu kommt: Im Konzept von Königshof wollte man auch die Frauen als Konsumentinnen gewin- nen. Deshalb ist das Bier nicht so bitter, sondern wurde dem Ge- schmack der Frauen, der zu etwas süßlicherem Bier hin tendiert, ange- passt. Für den bitteren Geschmack sorgt alleine der Hopfen, je mehr davon drin ist, desto bitterer ist das Bier. So sind nur etwa 10g Hopfen in hundert Liter Wasser/Bier beim Königshofer Bier enthalten. Bei einem Rundgang über das Ge- lände kamen die meisten Besucher nicht aus dem Staunen heraus. Wo früher im hinteren Bereich der alten Brauerei Rhenania noch freies Feld (Start Heißluft-Ballon) war, stapeln sich die Kisten in allen Farben zu großen Halden. Die Königshofer brauen auch Bier in Lizenz für an- dere Marken. Selbst ein russisches Bier aus St. Petersburg für Migran- ten aus Ost-Europa wird gebraut. Ein weiteres Standbein ist die Ab- füllung fremder Marken in einer riesigen Abfüllanlage (auch aus ei- ner Hinterlassenschaft einer ehema- ligen Brauerei), die eine Kapazität von über vierzigtausend Flaschen je Stunde hat. Überhaupt sind die Königshofer Meister in Verwendung und Auf- kauf von Anlagen, die sie aus dem Fundus geschlossener Brauereien erwerben. Damit lässt sich, entspre- chende Fachkenntnis vorausgesetzt, viel Geld sparen. Zurzeit wird die Abfüllung von Mixgetränken vorbereitet. Auch dafür hat man schon eine gebrauch- te Anlage erworben. In der ganzen Brauerei arbeiten cir- ca fünfzig Mitarbeiter. Der Betrieb ist sehr stark automatisiert und ar- beitet dadurch sehr effektiv, was sich natürlich auf den Preis des Bie- res auswirkt. Den Konsumenten erfreut´s! Die Geschichte der Brauerei Kö- nigshof ist eine Erfolgsgeschichte für das Krefelder Unternehmertum. Wünschen wir der Brauerei weiter- hin viel Erfolg und ein glückliches Händchen in ihren unternehmeri- schen Entscheidungen.

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