Ausgabe 47 - März 2012

- 17 - Großer Verlust bei den Pappköpp von Manfred Coelen Das diesjährige Programm der Krie- ewelsche Pappköpp in ihrem Thea- ter auf der Peter-Lauten-Straße geht noch bis zum 17. März. Am darauf folgenden Wochenende fährt das Ensemble zu einer Arbeitstagung nach Gut Schirmau in der Eifel. Hier wird dann über die vergangene Spielzeit resümiert und Neues ge- plant. Diesmal gibt es besonderen Ge- sprächsbedarf über die Bühnenges- taltung des zu planenden neuen Pro- gramms, welches dann wieder ab Herbst über die Marionettenbühne läuft. Ist doch Rüdiger Tiefers, der Bühnenkünstler der Pappköpp, kurz vor Jahresende nach langer schwe- rer Krankheit gestorben. Mit viel Energie und mit seinen letzten Kräften hat er noch für die Ausstat- tung des aktuellen Programms ge- sorgt. Sein letzter Auftritt war dann, als er sich vor der Bühne gemein- sam mit dem gesamten Ensemble den Schlussapplaus nach der Pre- miere am 17. November des letzten Jahres abholen konnte. Mit seinem martialischen Schnauz- bart war Rüdiger Tiefers ein stadt- bekanntes Gesicht. Man konnte ihn oft auf seinem antiken Fahrrad, aus- gestattet mit Gesundheitslenker, Rückspiegel und Aschenbecher, durch die Stadt fahren sehen. Be- sonders beliebt war er auch bei den Kindern der neben dem Pappköpp- Theater liegenden Kita. Tauchte er auf dem Spielplatz oder im Gebäu- de auf, um wieder etwas Neues für ein Bühnenstück zu gestalten, nann- ten sie ihn liebevoll „Opa“, meist aber ob seines Rauschebarts „Nikolaus“. Zum Glück für die Pappköpp hat Rüdiger Tiefers sei- nen Freunden einen reichhaltigen Fundus an Kulissen, Bühnenbildern und Requisiten hinterlassen. Der Freund ist allerdings nicht zu erset- zen . Der Heimatdichter Josef Brocker von Marlies Knops und Manfred Coelen Welcher echte Krefelder kennt nicht „dat Weckpoppeledche: Mech hät en lecker Pöppke dä Kloes jebreit“? Josef Brocker hat es in den zwanzi- ger Jahren des vorigen Jahrhunderts geschrieben und gewann damit sei- nerzeit einen Wettbewerb für mund- artliche Lieder des Deutschen Sprachvereins. Die Familie Brocker wohnte von 1933 bis Mitte der sechziger Jahre auf der Urfeystraße 1, Ecke Gutenbergplatz. Marlies Knops und Manfred Coelen vom Bürgerverein Grönland haben im Auftrag unserer Zeitung die Tochter Josef Brockers, Ursula Smits, besucht, um Informationen über das Leben des bekannten Mundart-Lyrikers zu erfahren. Die drei kennen sich gut aus ihrer Ju- gendzeit. Das Ehepaar Brocker und

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