Ausgabe 43 - März 2010

- 5 - Ort für die Geschäfte der Hunde der näheren und weiteren Umge- bung ist. Heute sitzen seltener Liebespaare mit Blick auf die Rosenrabatten (diese wurden vor einigen Jahren aus Pflegegründen entfernt, da eine durchgehende Wiese schneller zu mähen ist) auf den Bänken, son- dern in der Winterjahreshälfte fin- den sich KEV-Fans auf dem Weg zum Stadion ein, um „vorzu- glühen“. Verbunden ist dies mit lautem Grölen und Leergut- Weitwurf. Im November des letz- ten Jahres wurde auch ein Polizei- einsatz beobachtet. Die jugendli- chen Fans mussten ihre Flaschen ordnungsgemäß einsammeln. Auch im Sommer sitzen abends schon mal Jugendliche auf den Bänken, vornehmlich auf den Lehnen, und verschaffen sich stimmgewaltig Aufmerksamkeit. Eine Initiative von Anwohnern des Gutenberg- platzes hat sich zunächst an den Bürgerverein Grönland und dann an die Stadt Krefeld gewandt, mit dem Ziel, dass die Parkbänke abge- baut werden. Man hat die Hoff- nung, damit das Lärmproblem zu lösen. In der Vorstandssitzung des Bürgervereins am 02.12.2009 ver- sprach der eingeladene Bezirksbe- amte der Polizei Krefeld Herr Nordholt das Gelände polizeiintern für „besonders brisant“ zu erklären, mit der Folge, dass dort häufiger Streife gefahren wird. Weiterhin soll, soweit es sich bei den Ruhe- störern auch um KEV-Fans han- delt, Polizei-Kontakt zum Fanpro- jekt der Pinguine hergestellt wer- den. Die Bezirksvertretung West nahm den Antrag der Anwohner zur Kenntnis und forderte die Ver- waltung auf, zunächst einen Lage- bericht des kommunalen Ord- nungsdienstes (KOD) vorzulegen. Der Vorstand des Bürgervereins Grönland nimmt die Sorgen der Gutenbergplatz-Nachbarn ernst. Er möchte aber, so der Vorsitzende Heinz-Werner Knoop, dass die von den zuständigen Stellen angebote- ne Hilfe angenommen wird, um sich gegen die beklagten Ruhestö- rungen zur Wehr zu setzen. Der Erfolg dieser Maßnahmen sollte geprüft werden, bevor man vor den Störern „in die Knie geht“ und Parkeinrichtungen zurückbaut, die auch anderen Bürger und Bürgerin- nen, auch aus dem Grönland, zugute kommen. Die Entfernung der Bänke ist der falsche Ansatz, weil das eigentliche Problem damit nicht gelöst ist. Denn obwohl Banküberfälle immer wieder vor- kommen, wird auch niemand for- dern, alle Banken und Sparkassen zu schließen. Aktueller Stand : Nachdem die Diskussion um die Störungen für die Gutenbergplatz- anwohner auch in der BZV ange- stoßen wurde, hat der WZ-Bus im Januar am Gutenbergplatz Station gemacht, um Anwohner und Pas- santen zu ihrer Meinung zu befra- gen. Die Stellungnahmen waren sehr unterschiedlich und reichten von „sofort wegmachen“ über „erst einmal die vorhandenen Mit- tel ausnützen“ bis zu „wir möchten die Bänke“ behalten, sie sind ein wichtiger Ruheplatz bei Spazier- gängen“. Von den 170, die bei der WZ-Frage einige Tage vorher „Sollen die Bänke am Gutenberg- platz verschwinden?“ per Internet abgestimmt hatten, waren knapp 63% für den Erhalt der Bänke und 37% für deren Abschaffung. Die- ses Ergebnis bestätigt den Be- schluss des BV-Vorstandes, erst einmal in der warmen Jahreszeit (zurzeit sitzt nämlich niemand auf den Gutenbergplatz-Bänken) die Situation weiter zu beobachten und bei Belästigungen mit den o.g. Mitteln einzuschreiten. Dann sollte entschieden werden, ob die Bänke - wie viele an öffentlichen Plätzen in Krefeld schon vorher – tatsäch- lich verschwinden müssen. (bri)

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