Ausgabe 42 - Oktober 2009

- 9 - Freebiker besuchen den „Hermann“ von Winfried Lange In der Fronleichnamwoche, 11.Juni – 14.Juni, starteten die Freebiker Grönland zu ihrer jährlichen Tour ins wunderschöne Sauerland. Als Quartier wurde der Gasthof Happe in Büren-Harth am nördlichen Rand des Sauerlandes gefunden. Die Tour am zweiten Tag sollte der Kultur gewidmet sein, das Hermanns-Denkmal ist das Ziel. Anno 9, also vor 2000 Jahren, fand die berühmte Schlacht im Teutoburger Wald statt. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass das Her- manns-Denkmal bei Detmold gar nicht weit entfernt ist. Also die Bi- kes gesattelt und auf zum Her- mann . Über Wünnenberg und Lichtenau erreichten wir den Teu- toburger Wald. Auf einer gut ge- teerten Straße rollten die Biker ü- ber die Höhen des Teutoburger Waldes und so bekannte Orte wie Willebadessen, Bad Driburg, Horn-Bad Meinberg tauchen auf und verschwinden wieder im Rückspiegel. Kurz vor Detmold wird gestoppt, um einen Hinweis zum Hermanns-Denkmal zu fin- den. An einer Infotrommel wollen wir uns schlau machen, aber es klappt nicht. Ein freundlicher Fuß- gänger gibt uns den richtigen Tipp, dass eine schöne kurvenreiche Strecke zum Denkmal führt. Schon rollten wir hinauf zum Denkmal. Der Mann hatte recht gehabt und die Auffahrt endete auf einem Parkplatz. Nachdem alle Bikes geparkt und gesichert sind, müssen die restlichen Meter zu Fuß bewältigt werden. Aber übler Scherz, auf den Hinweisschildern zum Denkmal stehen 800 Meter und geschätzte 100 Höhenmeter! Inzwischen ist es schön warm ge- worden. „Oh je“, so weit laufen mit unserer schweren Ausrüstung (Lederstiefel, -Jacke, Helm etc.), ob das alle schaffen? Aber wir ha- ben Hermann versprochen, wir kommen. Also, Zähne zusammen- gebissen und hoch gestiefelt. Oben angekommen, stehen wir vor ei- nem riesigen Parkplatz, der nur halb belegt ist. Das hätten wir ein- facher haben können, aber der freundliche Fußgänger hat uns über die falsche Auffahrt geschickt. Ei- nige haben sich in einem Bistro niedergelassen und nicht mehr be- wegt. Der Rest gibt sich nicht ge- schlagen und marschiert tapfer weiter. Sie werden alle belohnt. Das Denkmal ist gigantisch auf einem Hügel platziert, und Her- mann reckt sein Schwert gen Him- mel, als wolle er aller Welt seine Kraft und seinen ganzen Stolz zei- gen über die gewonnene Schlacht gegen Varus . Die Biker/innen ste- hen am Sockel des Helden und mir scheint, als würde ER sagen: Ihr Grönländer Recken kommt spät, sehr spät, aber ihr hättet euch vor 2000 Jahren be- stimmt tapfer geschlagen. Die Motorradgruppe „Freebiker Grön- land“ stehen zu Füßen des Cherusker- Fürsten „Hermann“.

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