Ausgabe 40 - Oktober 2008

- 1 - Mitteilungsblatt Bürgerverein Grönland 1952 e.V Ausgabe Nr. 40 / Oktober 2008 ( www.buergerverein-groenland.de ) 80. Der Martinszug zieht durch Grönland Jakob Pempelfort : verdienter Grönländer St . Martin von Theo Rütten Es war im Jahr 1922. Die gesamte Bür- gerschaft des Bezirks – und vor allem die ca. 400 Kinder! – erlebten zum ersten Mal einen eigenen Grönländer Fackelzug durch die mit Lämpchen geschmückten Straßen unseres Be- zirks. Ein richtiger Martin war noch nicht dabei. Den gab es erst ab 1927. Der erste hieß Wilhelm Holtappels. Und als sein Herold fungierte ein Mann, der Grönländer Urgestein war und wie kein anderer das Martinsfest im Bezirk geprägt hat: Jakob („Koeb“) Pempelfort. 1936 wurde er vom Martinskomitee einstimmig – ja tatsächlich! – gewählt, den heiligen Bischof darzustellen. 1937 durfte er das noch einmal tun, bevor die Nazis die von christlichen Symbolen geprägten Umzüge verbo- ten. Schon ab 1945 saß „Koeb“ dann wieder Jahr für Jahr im Sattel bis in die 60er Jahre hinein. Er starb 1965. Wer war dieser Grönländer Prominen- te, dessen Name heute noch vielen, älteren Mitbürgern geläufig ist? Die Grönland-Redaktion machte sich auf die Spurensuche. Marlies Knops, seit Jahren selbst mit der Organisation des Martinszuges vertraut, fand den Na- men einer Nichte von Jakob Pempel- fort heraus: Ilse Teschemacher, geb. Schulten, früher mit Marlies Knops in der katholischen Jugend St. Bonifatius tätig. Und so setzte die Redaktion plus Marlies sich eines sonnigen Nachmit- tags auf die Räder und überbrückte die Distanz zwischen Grönland und Tack- heide, wo die Pempelfort-Nichte heute wohnt. Was die Nichte über sich selbst erzähl- te, ist auch schon berichtenswert. Von den harten Zeiten an der damaligen Volksschule 33, für Eingeweihte: „Grönländer Klömkesgymnasium“, und von wilden Jungenstreichen (von wegen: damals war alles viel ruhiger und sicherer!). Die damalige Ilse Schulten verließ die Volksschule im Jahre 1956 im Alter von 13 Jahren und trat ihre Lehre als Buchhalterin bei Max und Ernst Nie- ken, den Schrott- und Metallhändlern auf der Süchtelner Str. (heute Peter- Lauten-Str.), an. Eine harte Lehre, wie sie sagt, mit 48 Stunden Arbeitszeit, auch samstags, aber sie hat viel dort gelernt. Aber wir waren ja eigentlich wegen ihres Onkels gekommen. Und dann kramte Ilse Teschemacher Photos her- vor, die für die Geschichte des Bezirks von unschätzbarem Wert sind. Photos vom Grönländer Martinszug in den 30er und in den 50er Jahren, die diesen Bericht mit Leben erfüllen. Und sie konnte von ihrem Lieblingson- kel erzählen: Jakob Pempelfort und seine Frau Gertrud waren selbst kin- derlos, haben sich aber immer um die Kinder der Familie rührend geküm- mert. Daher auch „Lieblingsonkel“. Beruflich war „Köeb“ Fahrer, nach 1945 Cheffahrer bei der englischen Jakob Pempüelfort: Grönländer St. Mar- tin 1954

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