Ausgabe 38 - Oktober 2007

- 1 - Mitteilungsblatt Bürgerverein Grönland 1952 e.V. ( www.buergerverein-groenland.de ) Nr. 38 / Oktober. 2007 Das Kopfbild auf der Titelseite zeigt das damalige „Tor zum Grönland“ mit der Litfasssäule, dem alten Pferdebrunnen und der Gaststätte „Zum Grönland“. Dort steht heute der „Grönlandstein“ der KG Grün-Weiß Grönland. Gestern - Heute - Morgen Der Reitstall Günther – ein Kleinod im Grönland von Beate Brinkert-Rütten und Theo Rütten Wissen Sie, was ein Kleinod ist? Im Internet findet man verschiedene Übersetzungen: Ein Kleinod ist ein Schatz, eine Rarität, ein Juwel. Und alle diese Begriffe passen auf den Reitstall Günther an der Peter- Lauten-Straße – vielen auch unter dem Namen „Hauserhof“ bekannt. Wir machten uns an einem sonnigen Samstag Nachmittag auf und besuch- ten die Besitzerin, Ursula Günther, von allen nur „Ulla“ gerufen. Sie kam gerade vom Reparieren eines Zaunes. Dies – wie fast alles rund um den Hof – erledigen sie und ihr Le- bensgefährte selbst. Wir wollten zunächst wissen, welche und wie viele Tiere sich auf dem, Hof befinden. Hier ist die Liste: 2 Meerschweinchen, 3 Hunde, 1 Ziege, 1 Maultier, 12 Hühner, 4 Gänse, 7 Kaninchen und natürlich die 40 Pfer- de. Dann zu den Menschen: Ca. 40 Rei- terinnen und Reiter (davon gibt es drei) haben entweder ihr eigenes Pferd auf dem Hauserhof unterge- bracht oder lernen auf den sieben Schulpferden. Kleinkinder oder Leute ohne jede Reiterfahrung können am Sonntag (15 – 17 h) ihre ersten Erfahrungen im Sattel von Ponys machen. Wer etwas mehr lernen will oder schon etwas erfahren ist, findet dienstags, mittwochs und freitags um 16.30 h entsprechende Reitstunden. Ebensol- che werden am Samstag um 13.30 h und um 14.30 h angeboten. Also, liebe reitinteressierten Kinder/ Jugendliche/Erwachsene: einfach zum Hauserhof gehen und sich in den Sattel schwingen. Eine bessere Möglichkeit, ortsnah ein solches Hobby zu betreiben, findet man nur selten. Und man findet eine sympathische „Chefin“. Ulla Günther erzählte uns, wie sie selbst – erst relativ spät – zum Reiten gekommen ist: Sie woll- te, als sie 20 war, eigentlich alles: eine eigene Wohnung, ein eigenes Auto und endlich ein eigenes Pferd, um mit dem Reiten beginnen zu kön- nen. Weil alles nicht möglich war, verkaufte sie kurzerhand ihr Auto – einen Peugeot – und investierte das Geld in einen „Haffi“ (für Laien : Haflinger, rotbraunes Fell, helle Mähne, offiziell als Pony geltend.) Weil ein Pferd allein nicht glücklich ist, kamen 2 weitere hinzu. Die stan- den nun auf einer Weide in Traar und nun kommt eine echte kriewelsche Geschichte: Der Sohn des Besitzers dieser Weide war Immobilienhänd- ler. Er brachte Ursula Günther dar- auf, ihren Vater davon zu überzeu- gen, den Hauserhof zu kaufen. Ein kleiner Schritt in der Familienge- schichte Günther, ein großer Schritt für den Bezirk Grönland. Denn der Hauserhof war zum Zeit- punkt des Kaufes – im Jahre 1977 – verfallen und baufällig. Das Gelände hatte lange Zeit als Platz für eine Au- toverwertungsfirma gedient. Und die Günthers – Franz Günther bis zu sei- nem Tode im Jahre 2001, heute Ur- sula Günther – haben einen schmu- cken Reiterhof aus diesem Wrack gemacht.

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