Ausgabe 37 - März 2007

- 10 - Neue Filiale: St.Töniser Str. 241, 47804 Krefeld Tel: 0 21 51 / 1 50 87 10 Öffnungszeiten: Di - Fr 9:00—18:00 Uhr Sa. 9:00—14:00 Uhr kurzen Unterbrechung – Gastleute in diesem Haus. Wir führen also ein Haus mit einer langen Familientradition. Gr.: Erzählen Sie uns aus Ihrer Anfangszeit als Gastwirtin, Frau Jörisssen. Anneliese Jörissen : Als wir hier anfingen, also 1950, kostete ein Bier noch 30 Pfennig, das Rentnergedeck 25 Pfennig. 1954 hatten wir hier ein ganz volles Haus bei der Fußball– Weltmeisterschaft. Wir hatten uns von einem Fachgeschäft e i n e n F e r n s e h e r ausgeliehen und haben hier mit dem ganzen B l o c k d e n Weltmeistertitel der d e u t s c h e n Na t i ona lmannscha f t gefeiert. Die 60er Jahre brachten dann eine große Änderung: Wir haben uns von einer Wirtschaft zu einem S p e i s e r e s t a u r a n t entwickelt. Es gab gute Hausmannskost und die Leute sind aus allen Himme l s r i ch t ungen zum Essen gekommen. Gr.: Gute Hausmannskost servieren Sie heute noch? Anneliese Jörissen : Ja, bei uns wird alles selbst gekocht, nichts wird fertig gekauft. Das ist allerdings nicht immer einfach, da ein Mangel an g u t e m P e r s o n a l b e s t e h t . Gl ü c k l i c h e rwe i s e h e l f e n un s Familienmitglieder. Gr.: Herr Jörissen, die Leser interessieren immer Anekdoten. Haben Sie welche parat? Gerhard Jörissen: Einer unserer Stammgäste, der längst verstorbene Willi Stienen, wurde angerufen. Er solle nach Hause zum Essen kommen. Als er nicht reagierte, ist seine Frau Änne Stienen mit den Töpfen hier in der Gaststätte erschienen und hat die Töpfe vor ihm auf den Tresen geknallt. Oder wenn die Jacob–Sisters, die hier oft übernachtet haben, erst ihre Hunde versorgten und dann an ihr eigenes Frühstück dachten…Oder wenn wir hier Karneval gefeiert haben, dat Botterblömke (Hans Bols aus dem Bezirk Grönland/d. Red.) aufgetreten ist. Wir haben viele lustige Stunden hier erlebt. G r. : Da wir gerade bei Übernachtungen sind: Sie führen neben der Gaststätte auch ein Hotel? Gerhard Jörissen: Ja, wir haben ein Hotel mit 38 Betten, Preise zwischen 28 und 42 Euro für das Einzel- und 54 bis 71 Euro für das Doppelzimmer. Wir haben viele Handwerker, die auf Montage sind, als Gäste und viele Messebesucher aus Düsseldorf. Gr: : Gibt es auch internationale Gäste? Gerhard Jörissen : Einige schon. Den intensivsten Kontakt mit Engländern hatten wir übrigens irgendwann in den 50er Jahren. Da ist ein Bedford, der die Kurve nicht gekriegt hat, mit vollem Tempo hier an der Stelle, wo immer die Skatspieler sitzen, in die Mauer und mit einem Teil des Autos in die Ga s t s t ä t t e h e r e i n g e r a u s c h t . Glücklicherweise ist niemandem etwas Ernsthaftes passiert. Gr.: Es ist kein Geheimnis, dass Sie, Frau Jörissen, Jahrgang 1928, und Sie Herr Jörissen, Jahrgang 1929, Ihr Haus gerne verkaufen würden? Anneliese und Gerhard Jörissen: Ja, aber wir wollen Hotel und Gaststätte natürlich nur zusammen verkaufen. Gr.: Wir wünschen Ihnen – und uns -, dass die Tradition des Hotels und des Speiserestaurants WESTEND weitergeführt wird, und bedanken uns für das Gespräch. Kaum zu glauben: Ein Biergarten Ecke Weeserweg/ Fürstenbergstraße

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